das Wagnis

Das Wagnis 

Wenn du herzhaft lachst,

riskierst Du, daß man dich für kindisch oder beschränkt hält. 

Wenn du weinst,

riskierst Du, daß man Dich als Heulsuse bezeichnet. 

Wenn du jemandem die Hand reichst,

riskierst Du, in Schwierigkeiten gezogen zu werden. 

Wenn Du Deine Gefühle zeigst,

riskierst Du, Dein wahres Gesicht zu zeigen. 

Wenn Du anderen Deine Gedanken und Träume mitteilst,

riskierst Du, daß sie in Frage gestellt werden und verblassen. 

Wenn Du liebst,

riskierst Du, nicht wiedergeliebt zu werden. 

Wenn Du lebst,

riskierst Du zu sterben. 

Wenn Du hoffst,

riskierst du enttäuschst zu werden. 

Wenn Du etwas Neues versuchst,

riskierst Du, daß es Dir mißlingt.

 

Aber trotzdem mußt Du Risiken eingehen, denn die größte Gefahr für das Leben besteht darin, nichts zu wagen. Der Mensch, der keines der Alltagsrisiken eingeht, lebt nicht wirklich. Er mag zwar momentan Kummer und Leid- zum Beispiel durch Beruhigungsmittel oder Alkohol- vermeiden, aber langfristig bleibt ihm die Welt verschlossen, in der man tief empfinden, wachsen, sich ändern, lieben, lernen und sich bewegen lassen kann. 

Von einem Sicherheitspanzer in Fesseln gelegt, ist der Mensch ein Sklave, der seine Beweglichkeit und Freiheit selbst aufgegeben hat.

 Nur ein Mensch, der Risiken eingeht, ist frei.Und: Nur der Abhängige, der weiß, welches Risiko ihn unfrei macht, bleibt frei.

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 bei Fragen und Anmerkungen bitte             an mich