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Kinder aus Alkoholikerfamilien mit größerer Wahrscheinlichkeit alkoholkrank werden, als Nachkommen aus "normalen" Familien. Wobei dies aber auch auf die gestörte Familienstruktur und auch die falschen Verhaltensweisen im Umgang mit Alkohol zurückzuführen ist. Die Veranlagung oder Disposition zur Sucht allgemein (Spielsucht, Esssucht etc.) jedoch ist erblich.

Wie verhalte ich mich gegenüber einem trockenen Alkoholiker?

Ganz normal, wie jedem anderen Menschen gegenüber auch. Es dürfte einleuchten, daß man ihn nicht zum Alkoholtrinken animiert - beispielsweise in einer feuchtfröhlichen Runde. Wieder gilt es zu beachten: Auch nach sehr langer Abstinenz kann eine geringe Menge Alkohol bei dem Alkoholkranken einen Rückfall auslösen! Nur zu häufig wird Alkohol angeboten: "Ach das bißchen Wein in der Bowle schadet Dir doch nicht!" Das kann fatale Folgen für den Alkoholkranken haben. Das ist vergleichbar, als wenn man beispielsweise einem Diabetiker zuckerbeladene Torte anbietet

 

Wie kann ich mit dem "Trinken" aufhören?

 

 

 Die nachfolgenden Punkte sind "Empfehlungen"  und nicht als Ratschläge zu verstehen, sondern als eine von vielen Möglichkeiten, mit dem Trinken aufzuhören.

Höre jetzt mit dem Trinken auf! Wenn nicht jetzt, wann dann?Wie oft hast du dir schon vorgemacht morgen mit dem Trinken aufzuhören, aber da kam ja das zittern, das morgendliche kotzen und die Angst vor dem, was der heutige Tag alles von dir erwartet.

Versuche nur, die heutigen 24 Stunden trocken zu bleiben! Denn morgen ist ein neues "heute"! Am Anfang meiner Trockenheit konnte ich mir keinen Tag ohne Alkohol vorstellen. Die Vorstellung: Mein ganzes weiteres Leben ohne Alkohol durchzustehen, nahm mir fast den Atem! Die Vorstellung jedoch, nur heute nichts zu trinken, war überschaubar und ließ mir die Möglichkeit frei, morgen wieder zu Trinken, wenn ich es wollte. Wenn dir 24 stunden zu lang sind, unterteil dir den Tag in soviel Stücke, wie du es willst.                

Wenn Du Angst vor dem Entzug hast, hol dir professionelle Hilfe!Geh auf die Beratungsstellen oder zu deinem Hausarzt, sie helfen dir gerne und weisen dich auch in eine Klink ein.

Such dir eine Selbsthilfegruppe! dort sitzen ebenfalls Profis, die wissen wovon du redest. Mancher Hausarzt kann mit dem Begriff "Saufdruck" nichts anfangen, sondern verschreibt dir schlimmsten falls Distraneurin, ohne zu ahnen, dass ein Suchtkranker mit Distraneurin ebenso wenig umzugehen versteht, wie mit dem Alkohol.

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 bei Fragen und Anmerkungen bitte             an mich